Original und Fälschung

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DNN 18.7.22 (Wolfram Quellmalz) „Original und Fälschung“ zum Konzert re:actions der Sinfonietta Dresden am 15. Juni 2022 im Hygieniemuseum „Ohnehin ist das Spiel der re:actions vielfältig. Zum Verstecken (Komponist) und Entdecken (Zuhörer) kommt das Spiel der Spieler, in diesem Fall der Sinfonietta Dresden. Die hatte noch eine zweite Uraufführung dabei: „Monsieur Satie – Phonométrographe“ von Oliver Korte. Eine Art Porträt, viel mehr als eine Instrumentierung von Klavierwerken Erik Saties, selbst wenn Oliver Korte darauf verwies, dass er die Stücke nur ausgewählt und zusammengestellt habe. Anfangs entstand in seiner Übertragung auf das Orchester eine Ausdruckskraft wie in den „Bildern einer Ausstellung“ (noch ein orchestriertes Klavierwerk), doch nach und nach wurde die Subjektivität des Komponisten Korte deutlich, der sein eigenes Wahrnehmen der Stücke in einem neuen Werk herausstreicht. Zunächst schienen die vielfarbigen Stimmverteilungen auf sämtliche Streicher und Bläser im Vergleich zum Original auf dem Klavier zu üppig, zu effektvoll, aber allmählich schälte sich das Porträt heraus: eine Art Über-Satie, wie ein Gemälde mit falschen, übertriebenen Farben – oder so, wie jemand Satie hört, wenn er in einem Rauschzustand ist.“